„Es geht ums Eingemachte.“ – Schülerinnen und Schüler der MSS 11 im Gespräch mit Bistumsvertreter

Seit einiger Zeit schon stehen Mitglieder der Fachschaft Religion unserer Schule in Kontakt mit dem Bistum Trier, unter anderem weil sie eine Schulseelsorge aufbauen wollen. In diesem Zusammenhang äußerte Patrick Wilhelmy, Referent für Religionsunterricht und Schulpastoral im Bistum Trier, den Wunsch, unsere Schule kennenzulernen und mit Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. Die Religionslehrer Frau Eker, Frau Weber und Herr Schneider hatten dafür ihre Grundkurse der MSS 11 ausgewählt.

Zunächst war Herr Wilhelmy daran interessiert, den Stellenwert des Faches Religion zu erfahren, da dieser seiner Erfahrung nach oft nicht allzu hoch angesiedelt sei. Die Wortmeldungen zeigten jedoch, dass die Bedeutung des Faches recht hoch ist, wofür die Schülerinnen und Schüler vor allem zwei Gründe anführten: die tiefgehenden Diskussionen zur Entwicklung eines eigenen begründeten Standpunktes und die Lehrerpersönlichkeit. Im weiteren Verlauf war Patrick Wilhelmy gespannt auf die Fragen der Lerngruppen, bei denen es um Gottesglauben, Erfahrungen mit der Kirche und die aktuellen Krisen in der Kirche ging. Dabei konstatierte Wilhelmy: „Es geht ums Eingemachte“, denn hier wurde er unter anderem dazu aufgefordert, persönlich Stellung zur aktuellen Lage zu beziehen, was ihm sichtlich nicht immer leicht fiel, besonders zur Frage, wie er darauf reagiere, wenn jemand zu ihm sage, er möchte die Kirche verlassen.

Während des gesamten Gesprächs zeigten die Schülerinnen und Schüler, dass sie sich sehr intensiv mit Fragen des Glaubens, der Religion und der Kirche auseinandersetzen, auch außerhalb des Religionsunterrichts. Dies spiegelte sich auch in der Frage wider, wozu es überhaupt Religionsunterricht brauche. Die Frage gab Wilhelmy zunächst an die Schülerinnen und Schüler weiter, bevor er selbst mit Hilfe von vier Gegenständen veranschaulichte, wozu es ihn brauche, denn ein rein mathematisch-naturwissenschaftlicher, gesellschaftswissenschaftlich-sprachlicher oder ästhetischer Blick auf die Welt könne diese in ihrer Ganzheit nicht erschließen. Gerade in existentiellen Fragen liefere der Religionsunterricht Antworten und Antwortmöglichkeiten, die die anderen Bereiche nicht geben könnten.

Die Schülerinnen und Schüler der Stufe elf als auch deren Religionslehrer empfanden das Gespräch als sehr intensiv und dankten Herrn Wilhelmy für seinen Besuch. Dieser wiederum hatte es verstanden, die Schülerinnen und Schüler durch sein authentisches Auftreten zu überzeugen und zu zahlreichen tiefgründigen, aber auch kritischen Fragen und Anmerkungen zu motivieren. „Sie können ja nochmal wiederkommen“. Diese Aussage eines Schülers bei der Verabschiedung zeigte, welchen Eindruck Herr Wilhelmy hinterlassen hatte. Auch er war sichtlich erfreut, unsere IGS besucht zu haben und bot den Schülerinnen und Schülern einen Workshop zur Analyse von Filmen mit dem Schwerpunkt auf religiösen Elementen sowie eine Exkursion nach Trier an. Darüber waren auch die Religionslehrer erfreut und dankbar. Ihnen übergab Herr Wilhelmy schließlich noch einen Klassensatz Bibeln.

Mit den Religionslehrern Frau Eker, Frau Höck, Frau Weber und Herrn Schneider tauschte er sich zudem noch über Schulseelsorge, den Religionsunterricht und weitere Themen aus, sodass letztlich alle Beteiligten von einem sehr gewinnbringenden Besuch sprachen.

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