„Ich mache es einfach mal!“ – Ausstellung „Haltung heute“ regt unsere Schüler zum Nachdenken an

Einen schweren Stein durch eine Kirche tragen, wenn man von Mitschülern nicht nur beobachtet, sondern auch kritisch beäugt wird? Nach anfänglicher Skepsis war das für Elina, Schülerin der Klasse 9b der IGS Betzdorf-Kirchen, kein Problem mehr. Sie rang sich mit den Worten „Ich mache es einfach mal!“ durch. Dabei stand der Stein als Teil einer Station der Ausstellung „Haltung heute“ symbolisch für das, was ein Mensch an Lasten mit sich trägt. Noch andere Elemente hatte die Ausstellung, die die Schülerinnen und Schüler einiger Religions- und Ethikkurse der Stufen neun bis zwölf in der katholischen Kirche St. Michael in Kirchen bzw. St. Ignatius in Betzdorf besuchten. So konnten sie versuchen, sich in einem abgedunkelten Raum an einem roten Faden entlang zu hangeln, um den roten Faden im eigenen Leben zu entdecken, Kerzen für Menschen, an die sie besonders denken, anzünden, auf einer kleinen Fußwippe Haltung erproben, ihre Nähe und Distanz zu anderen mit Stühlen nachstellen oder die Bedeutung verschiedener Elemente in ihrem Leben wie Familie, Liebe, Sport, Gott etc. durch das Erstellen eines Leuchtbildes gestalten. Basis dieser interaktiven Ausstellung ist das Leben des 1945 im KZ Dachau gestorbenen Westerwälder Paters Richard Henkes, der sich im KZ bewusst mit den Typhus-Kranken einsperren ließ, um ihnen zur Seite zu stehen. Dies tat er im Bewusstsein, dass er an dieser Krankheit sterben würde. 2019 wurde er im Limburger Dom seliggesprochen. In den Reflexionen der Ausstellung durch die Schülerinnen und Schüler wurde deutlich, dass es der Ausstellung gelingt, die Motivationen des Handelns von Pater Richard Henkes ins Heute zu übertragen. Verdeutlicht wurde dies unter anderem im Gespräch zwischen den Schülerinnen und Schülern der Stufe neun mit Hannes Klein vom Verwaltungsrat, das sich vor allem um das eigene Zeigen von Haltung zum Beispiel in sozialen Netzwerken drehte. Abschließend betonte Hannes Klein, dass die Ausstellung ein Erfolg sei, wenn sich nun noch mehr gegen Ungerechtigkeiten und Hass wehren und wie Elina mit dem Tragen des Steins sagen: „Ich mache es einfach mal!“

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