Es war eine volle Kiste, die Patrick Wilhelmy, Leiter des Arbeitsbereichs Religionsunterricht und Schulpastoral im Bistum Trier, mitbrachte, um mit den Schülerinnen und Schülern der MSS 12 auf eine Entdeckungsreise zu gehen: vom kleinen Lord über den Club der toten Dichter bis zu Harry Potter. Dabei lag das Augenmerk auf der Analyse einzelner Filmsequenzen mit dem Schwerpunkt auf religiösen Motiven. Im ersten Filmausschnitt staunten die Schüler nicht schlecht, als sie in Harry Potter weihnachtliche Motive entdeckten. Denn ähnlich wie bei Jesus beginnt auch hier die Geschichte mit der Geburt in eine Welt, die sehr gefährlich ist. Beiden ist gemein, dass der scheinbar am wenigsten Geeignetste zu etwas Großem berufen ist, schließlich wurde Jesus nicht in eine irdische Königsfamilie hineingeboren, sondern von einer Magd in einem vermutlich dreckigen und stinkenden Stall. Johanna Quast brachte es mit dem Begriff des Retters schließlich auf den Punkt. Eine Erkenntnis aus den Filmsequenzen war dann, dass sich auch Helden täuschen können, alleine sein können und Schwächen haben. Auch das Auferstehungsmotiv wurde thematisiert.
Der zuletzt gezeigte, gleichzeitig aber auch emotionalste Filmausschnitt stammte aus dem „Club der toten Dichter“. Einer der Schüler, sein Name war Neil Perry, entdeckte durch die Ermutigungen seines Lehrers sein Talent zur Schauspielerei. Seine Eltern jedoch lehnten dies kategorisch ab, woraufhin Neil Perry in eine Krise stürzte und sich das Leben nahm. Letztlich wurde sein Lehrer, befördert durch erzwungene Falschaussagen der Mitschüler, für dessen Suizid verantwortlich gemacht und entlassen. Bei seinem letzten Besuch aber demonstrierten die Schüler für ihren Lehrer und gegen Einengungen in einem toten System. Gerade mit Blick auf die Namensgeber unserer Schule, die Geschwister Hans und Sophie Scholl, hatte Wilhelmy den Widerstand als ein Thema gewählt.
Am Ende der Doppelstunde waren die Schüler begeistert, sodass einige sogar sagten, die nächsten Filme auf religiöse Motive einmal zu untersuchen.
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