Gemischt waren die Gefühle der abgehenden Schülerinnen und Schüler an ihrem letzten Tag an der Integrierten Gesamtschule Betzdorf-Kirchen Geschwister Scholl. Daher empfanden es viele gut, den Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kirchener Lutherkirche zu beginnen. Die Vielfalt an Musik, von Orgel über Gemeindegesang und Lehrerband bis hin zu einem Schülerchor, aber auch die Texte spiegelten die Gefühlslage der Jugendlichen wider. Der Vers aus dem Buch Josua „Sei mutig und stark!“ wurde sowohl im Gottesdienst inhaltlich aufbereitet als auch in den Reden der offiziellen Entlassfeier in der Kirchener Jahnhalle. Dass mit den Abschlussklassen 2022 ein mutiger und starker Jahrgang die Schule verlasse, betonte der Schulleiter Dr. Uwe Mattusch in seiner Rede. Demnach haben die Schülerinnen und Schüler gezeigt, dass Ziele auch unter schwierigen Bedingungen erreichbar seien. Weiterhin gab er ihnen mit dem Hinweis, dass Fehler doch die besten Lehrer seien, drei Tipps für deren Zukunft: „Erstens: Seid laut!“. Dies bezog er darauf, sich bei erkannten Fehlern für deren Korrektur einzusetzen. „Zweitens: Rechnet mit Rückschlägen und geht damit um!“ und „Drittens: Nichts bleibt ewig!“ Dementsprechend ermutigte er die Schülerinnen und Schüler, sich stets neue Ziele zu setzen.
Auf das Setzen von Zielen ging auch der Erste Beigeordnete der Stadt Betzdorf, Herr Werder, ein, der stellvertretend für den Betzdorfer Stadtbürgermeister Benjamin Geldsetzer sprach. Er war sich sicher, dass die Jugendlichen auch weiterhin ihre Familien um Hilfe bitten können, und betonte die Notwendigkeit des kritischen und selbstkritischen Denkens. Bei all den Krisen dieser Zeit sei es darüber hinaus enorm wichtig, sich auch für den Zusammenhalt zu engagieren, so Werder. Dies betonte auch der Stadt- und Verbandsbürgermeister von Kirchen, Andreas Hundhausen, der die Schülerinnen und Schüler gleichzeitig dafür lobte, in einer solch schwierigen Zeit gute Abschlüsse erreicht zu haben. Dem pflichtete auch Maik Leistikow, Vorsitzender des Schulelternbeirates, bei und dankte allen, die an der Entwicklung der Schülerinnen und Schüler mitgewirkt haben. Im Namen der Schülervertretung gratulierte Joshua Pagnia seinen Mitschülerinnen und Mitschülern.
Vor der Ausgabe der Zeugnisse traten auch Sebastian Niederer, stellvertretend für die Klassenlehrer der Stufe neun, und Anna Blum, stellvertretend für die Klassenlehrer der Stufe zehn, an das Rednerpult. Sebastian Niederer betonte, wie wichtig es sei, Menschen mit der Berufsreife und der Mittleren Reife zu entlassen, denn gerade für sie stünden angesichts des Fachkräftemangels viele Türen in der Region offen. Er verwies genauso wie Anna Blum darauf, sich nicht unterkriegen zu lassen. Anna Blum bewunderte zudem die offene Haltung der Schülerinnen und Schüler, woraufhin sie sie aufforderte, diese beizubehalten und loszulaufen, um das Leben in die Hand zu nehmen.
Im Anschluss daran bekamen die Schülerinnen und Schüler ihre langersehnten Zeugnisse und zusätzlich eine weiße Rose in Anlehnung an die Geschwister Scholl als Namensgeber der Schule. Fabio Hill erhielt darüber hinaus noch den Preis der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin für vorbildliche Haltung, ebenso wie Mia Weißenfels für ihr besonderes Engagement unter anderem im Erasmus-Projekt. Mathilda Büth bekam die besondere Auszeichnung des Landrats des Kreises Altenkirchen für ihre Arbeit in der Schülervertretung. Musikalisch wurde die Entlassfeier durch die Bläserklasse der Stufe sechs, die in fünf unterschiedlichen Stücken ihr hohes Können zeigte, gestaltet.
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