Bereits zum zweiten Mal fuhr eine Gruppe von Abiturienten der IGS Betzdorf-Kirchen Geschwister Scholl mit ihrem Stammkurslehrer Matthias Schneider ins Ahrtal, um beim Aufräumen und Sanieren zu helfen. „Dort begegneten uns eine überaus herzliche Atmosphäre und eine gewisse Zuversicht genauso wie Eindrücke von unglaublicher Zerstörung und unermesslichem Leid der Menschen“, fasst Silas Schramm, Stufensprecher der MSS 13, die Erfahrungen des Tages zusammen. Die herzliche Atmosphäre spiegelte sich alleine schon im Bauzelt in Grafschaft wider, wo die Gruppe mit Ausrüstung versorgt wurde. Ebenso herzlich wurden sie in Marienthal und Ahrbrück von den Hausbesitzern, die sie an diesem Tag unterstützen wollten, empfangen. In den zahlreichen Angeboten von Getränken über Essen bis hin zu einem kurzen Ausflug zu einem Aussichtspunkt spürte die Gruppe, wie froh die Menschen sind, dass immer noch Helferinnen und Helfer zu ihnen kommen. Einer der Hausbesitzer in Ahrbrück freute sich sogar darüber, dass unter anderem ein kleines Loch in der Bodenplatte seines Hauses von der Gruppe zubetoniert wurde. Die Gruppe war erstaunt, wie sehr man sich dort über Kleinigkeiten freut.
Die Schattenseiten blieben der Gruppe aber auch nicht verborgen. Die Autofahrt durch einen Teil des Ahrtals beispielsweise ließen die Kraft des Wassers nur erahnen, die Berichte der beiden Hauseigentümer füllten sie mit Leben, oft auch Leben, das nun nicht mehr existiert. Auf die Frage eines freiwilligen Helfers, wie gefestigt die Gruppe sei, herrschten zunächst Ahnungslosigkeit ob der Antwort und Stille. Er führte schließlich die Gruppe in Richtung der ruhig in ihrem Bett fließenden Ahr. Je näher die Gruppe der Ahr kam, desto schneller wurde klar, worauf er hinauswollte. Ein höherer schlichter Stein, davor einige Schiefersteine mit fünf Grableuchten und einem Hornveilchen. Hier, so sagte der Helfer, kamen fünf Kinder ums Leben. Sprachlosigkeit herrschte.
Am Ende des Tages bedankten sich die Hauseigentümer herzlich, unter anderem mit einer kleinen Fliese, gestaltet in Regenborgenfarben mit der Aufschrift „SolidAHRität ist das Seil, das hält, wenn alle Stricke reißen.“ Auch das sei eine Art Therapie, um mit dem Erlebten irgendwie zurechtzukommen, erklärte ein Hausbesitzer. Entsprechend froh war die Schülergruppe, einen kleinen Beitrag zum Wiederaufbau des Ahrtals geleistet zu haben.

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